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*** Unterwegs mit 3-Wetter-Saft ***
Muenchen, 28.11.2004 12:00, 7 Grad, die Frisur sitzt.
Luftraum ueber Istanbul, 17:00, -43 Grad, die Frisur sitzt.
Anja erwacht aus dem Koma: "Ich habe gar keine Flugangst." Larry:
"???" Verdammt, kaum gestartet und schon die Angst verloren. Wir
suchen das Flugzeug ab. Nix. Die Angst ist weg.
Doha, 19:40, 23 Grad, leichter Wuestenwind, die Frisur sitzt.
Zwischenlandung, die Angst haben wir nicht wiedergefunden. Na gut, besser
wie die Kamera verlieren.
Bangkok, 7:25, 27 Grad, die Frisur sitzt.
Der Flieger ist eine halbe Stunde zu spaet. Die Angst ist weg, aber Anja will
trotzdem nicht nach Angkor weiterfliegen. Also im Taxi zum Busbahnhof.
Bangkok (Busterminal), 9:00, Abfahrt zur Grenze, die Frisur sitzt.
Bus hat zwei Pannen, wir verlieren eine Stunde, und das obwohl wir schon an
der Bushalte eine halbe Stunde warten mussten. Enges Timing.
Aranyuthepret (letzter Ort in Thailand), 14:00, 32 Grad, die Frisur sitzt.
Mit dem TukTuk zur Grenzstation beim Visa, mit Hilfe von Schmiergeld an die
Touristpolizei, vorgedraengelt.
Poi-Pet (erster Ort in Kambodia), 15:00, die Frisur sitzt.
Jetzt kann das Abenteuer beginnen. Wir organisieren uns einen Fahrer, zu zweit,
unfassbar fuer die Kambodianer, sie empfehlen uns den Bus zu nehmen oder das
Taxi mit 5 Leuten zu teilen, der Bus benoetigt 8 Stunden, 5 Leute im Taxi
heisst 10 PissPausen. Nein, ich will einen eigenen Fahrer, nur fuer uns. Wir
einigen uns auf 33 Dollar, es ist 15:30 als wir abfahren. Sehr spaet um noch
nach Siem Reap aufzubrechen. Scheiss drauf. Ich will, ich will, ich will.
Also geht es los.
Der erste Teil der Strecke ist aspaltiert, etwa 30 Km, Schlagloecher bis
40 cm Tiefe. Es ist die Mainroad in Kombidia, so etwas wie die A9. Unser Fahrer
ist Spitze, er heizt mit 80-110 Km/h ueber diese Piste, und scheint jedes
Schlagloch zu kennen. So wuerde nicht einmal ich fahren und das will etwas
heissen. Nach 40 Km besteht die Hautverkehrsader von Kamdobia nur noch aus
roten Staub. Links und rechts der Strasse ist jedes Haus jede Pflanze, jede
Kuh, jeder Mensch rot verstaubt. Anja denkt bestimmt, wenn ich das alles putzen
muesste, aber das macht ja hier der Regen. Unser Fahrer ist gnadenlos. Obwohl
sich der beschissene Zustand der Strasse deutlich verschlechtert hat, faehrt
er mit unverminderter Geschwindigkeit.
Die Frisur schwitzt.
Anja stellt fest, das fahren schlimmer sein kann wie fliegen. Ueberholmanoever
wie ich sie besser nicht koennte. Wenn der eine oder andere Rad- oder Mopedfahrer
nicht auf unser hupen reagiert haette, ich glaube unsere Fahrer haette ihn
ueberfahren. Und ich denke in Kambodia haellt man dann nicht
unbedingt an, da man ja das staerkere Fahrzeug hat. Die letzte Stund fahren
wir bei Dunkelheit, teilweise im Regen, unverminderte Geschwindigkeit. Dancing
Road, lernen wir spaeter, wird diese Strasse unter
den Fahrern genannt.
19:10 Siem Reap, 26 Grad, die Frisur schwitzt.
Wir sind da.
30 Stunden, Door to door, kaum geschlafen, das erste Abenteuer schon erlebt
und noch voll im Timing. Spitze. Wir finden auf Anhieb ein gutes Hotel und
organisieren noch am Abend, auf dem Weg zum Restaurant, einen Fahrer fuer
den naechsten Tag. Money makes life easy in Kambodia.
Schon am ersten Tag lernen wir etwas Kambenglish. Saetze wie: "tu olan
ju no ei" ( "Two orange-jiuce, no ice") oder "no tang
you I no hangli" ("No thank you I am not hungry") gehen einem
ganz fluessig von den Lippen.
So jetzt ist leider Schluss, die Chefin muss aufs Klo und morgen wollen wir
um 5:30 los zu den aeusseren Tempelanlagen. Wir haben unseren Tagesrhytmus
so umgestellt das wir von 5:00 oder 6:00 bis 22:00 oder 23:00 Uhr wach sind.
Damit hat man mehr vom Tag und sieht immer "de sunli in de moonin."
L.H. Preußer
Siem Reap/Angkor,
01.12.2004 20:52
Wer Reschtschreipfeler findet darf sie behalten.
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